Valenta, Alois

Valenta, Alois, Edler von Marchthurn
Valenta, Alois, Edler von Marchthurn

[1747] Valenta, Alois, Edler von Marchthurn, in Laibach, geb. 18. Juni 1830 zu Wischau in Mähren, studierte und promovierte 1854 in Wien, war 3 Jahre hindurch 1. Demonstrator der Anat. bei Hyrtl, dann 3 Jahre als k. k. Oberarzt a. d. Josefsakad., klin. Assistent der Geburtshülfe bei Chiari und bei Spaeth, 1857 bis 98 o. ö. Prof. der Geburtshilfe und Primararzt an der Gebär- und Findelanstalt, dann an der Gynäkol. Abt. in Laibach, gegenwärtig als solcher pensioniert. Seit 1860 Mitgl. der ständigen Medizinal-Kommission und des Landessanitätsrates in Krain, seit 1875 Spitals-Direktor, als solcher noch aktiv, wurde V. 1882 zum Regierungsrat ernannt, 1892 geadelt, 1883 taxfrei mit dem Bürgerrecht von Laibach geehrt, nachdem hier durch seine Initiative ein ständiger städtischer Gesundheitsrat gebildet worden war. V. wirkte mit Erfolg für eine Reform der med. Studien, für Bildung von Ärztekammern, Ernennung von Schulärzten etc. Auf sein Betreiben wurde das[1747] grosse Krainische Landkrankenhaus im Pavillonsystem mit allem modernen Komfort gebaut. Bei der Laibacher Erdbebenkatastrophe in der Osternacht 1895 sorgte er für schleunige Herstellung eines Notbarackenspitals zur Bergung der Kranken aus dem unbewohnbaren alten Spital. V. ist Mitglied von 10 in- und ausländischen ärztl. Vereinen, Ehrenpräsident des von ihm 1861 ins Leben gerufenen Krainischen Ärztevereins, Mitglied vieler naturwissenschaftlicher und humaner Vereine. Auf dem Gebiete der Gynäkologie, als Forscher auf experiment. Grundlage hat er zahlreiche Abhandlungen in der W. m. W., W. m. Pr., Zeitschr. der k. k. Gesellsch. der Ärzte in Wien, J. f. K., Z. f. G. u. G., A. f. G., Memorabilien, in der Wochenschrift »Das österreichische Sanitätswesen« u.s.f. veröffentlicht. An selbständigen Schriften: »Lehrbuch der Geburtshilfe« in slov. Sprache (Laibach 1860 und umgearbeitet 1886) – »Die Catheterisatio uteri als wehenerzeugendes und wehenverbesserndes Mittel« (Wien 1871) – »Das Laibacher Barackennothspital« (Wien 1895) u.s.w.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1747-1748.
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