Charisius, Frau Magdalena

[125] *Charisius, Frau Magdalena, geb. Friedlaender, ist am 3. September 1840 in Dietrichsdorf bei Heilsberg in Ostpreussen geboren. Als[125] Tochter eines Gutsbesitzers ist sie bis zu ihrem 9. Lebensjahre ausschliesslich auf dem Lande gewesen. Ihre Schuljahre verlebte sie in Königsberg der alten Krönungsstadt. Sie verheiratete sich auch daselbst mit dem Kaufmann Julius Charisius, der im Januar 1883 starb und sie in grosser Armut zurückliess. Seitdem ist sie Musiklehrerin und Komponistin. Einige Artikel hat Charisius für »das evangelische Gemeindeblatt,« sowie für musikalische Blätter geschrieben. M. Ch. hat 3 Opern komponiert »Aschenbrödel,« »Der Maskenball« und »Ein grosser Schatz«. Letztere wurde bereits sechsmal aufgeführt. Die Zahl ihrer Lieder, Duette, Terzette u.s.w. übersteigt 500. Ihre bedeutendste Schöpfung ist das Oratorium »Jehova«. (Dichtung von Carmen Sylva.) Sie ist Dirigentin der »Gesellschaft der Königsberger Musikfreunde« und eines dortigen Kirchenchors.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 125-126.
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