Dilloo, Frau Professor Josephine

[156] *Dilloo, Frau Professor Josephine, geb. v. Hackewitz, Berlin, Dorotheenstrasse 24, wurde am 31. Mai 1845 als Tochter eines Gardeoffiziers, welcher der Erfinder der galvanoplastischen Versilberung ist, zu Berlin geboren; früh verwaist, wurde sie zum selbständigen Erwerb des Lebensunterhaltes herangebildet und war dann längere Jahre als Erzieherin thätig, heiratete im Jahre 1869 den Pfarrer, Licentiat F. W. Dilloo, den späteren Professor der »Vrye Universiteit« zu Amsterdam. Hier in Amsterdam traf Frau Josephine Dilloo das Unglück, durch einen Fall zwei Rückenwirbel zu knicken, wodurch sie 1/2 Jahr unfähig wurde, sich selbständig aufrecht zu erhalten und 11/2 Jahr gebrauchte, um durch eine sorgfältig ausgeführte Kaltwasserkur eine Heilung herbei zu führen. Diese Leidenszeit wurde jedoch für ihr seelisches und geistiges Leben ein grosser Gewinn, welcher ihr im späteren Leben und Wirken zu statten gekommen ist. Im Jahre 1885 kehrte sie mit ihrem Gatten nach Deutschland zurück und widmete sich während und trotz der Pflege ihres Mannes, welchen ein acht Jahre andauerndes Siechtum erfasste und dahinraffte, dem Studium der Graphologie und erhielt später eine Stellung als Redaktrize an der Zeitschrift »Mode und Haus«. Bei verschiedenen Zeitschriften führte sie die Besprechung der Handschriftdeutung und diese selbst ein, hielt Vorträge und erteilte graphologische Kurse. Seit November 1896 ist sie am Landgericht I und seit Juni 1897 auch bei dem Landgericht II zu Berlin als Schreibsachverständige vereidigt und wird in Fällen krimineller Handschriftenvergleichung zur Thätigkeit herangezogen.

‒ Handschriften-Deutung. Kurze Anleitg. zum Selbstunterricht. Mit 208 Schriftproben zur Erklärg. des Textes. 8. (VII, 84) Selbstverlag. n 2.–; geb. bar 2.50

‒ Geheimnisse des menschlichen Seelenlebens auf Grundlage der Graphologie. 1897. U. d. Presse. 2.–

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 156.
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