Matthias-Tendering, Frau Bertha

[22] *Matthias-Tendering, Frau Bertha, Hausach, Baden, geboren 1837 zu Krefeld als die Tochter des Arztes Dr. Tendering, offenbarte schon früh eine Neigung zu poetischer Gestaltung der empfangenen Eindrücke. Später kam sie zu Verwandten nach Neuwied und besuchte hier ein Mädchenpensionat. Das Fürstlich Wiedsche Liebhabertheater, das unter der speziellen Oberleitung der Fürstin stand, bot dem jungen Mädchen Gelegenheit auch ihre schauspielerischen Anlagen auszubilden, so dass man sie allen Ernstes für die Bühne zu gewinnen suchte; indessen widersetzten sich die Eltern mit aller Entschiedenheit einem solchen Schritte. Dagegen bildeten sich zwischen der Fürstin und der Schülerin freundschaftliche Beziehungen heraus, die bis heute fortbestehen. Auch die Tochter der Fürstin, die unter dem Namen Carmen Sylva allbekannte Königin von[22] Rumänien, lernte Bertha T. kennen und als diese später im Bade Scheveningen vor einem gewählten Zuhörerkreise ihre Tragödie »Chlodosinda« bei ihr vorlas, fühlte sich die Königin dadurch angeregt, sich auch in der dramatischen Dichtung zu versuchen. Nach ihrer Verheiratung mit dem Rechtsanwalt Matthias in Krefeld, dem langjährigen Führer einer politischen Partei daselbst, wurde Bertha auch für das politische Leben interessiert und hat infolge dessen bei verschiedenen Gelegenheiten patriotische Lieder gedichtet. Als ihr Gatte im Jahre 1889 seine Praxis aufgab, siedelte das Ehepaar nach dem badischen Schwarzwaldstädtchen Hausach über, wo es noch jetzt lebt. Während der Wintermonate aber hatte es seinen Wohnsitz häufig in Berlin.

‒ Auch ein Hohenzoller. Vaterl. Schausp. 8. (99) Berlin 1892, Freund & Jeckel. 2.–

‒ Chlodosinda. Trauersp. 8. (157) Leipzig u. Köln 1886, Reissner & Gang. 3.–

‒ Festspiel der Musen. 1878. (Ungedruckt.)

‒ Kaiser-Hymne. Krefeld 1871, Kramer & Baum.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 22-23.
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