Reichel, Frl. Emilie

[174] *Reichel, Frl. Emilie, Steglitz, Humboldtstrasse 2a, geboren 1831 auf Eisenhammer bei Neustadt-Eberswalde als die Tochter des dortigen ersten Beamten, ist sie die Schwägerin des bekannten Kulturhistorikers Dr. Gr. Diercks. Ihre Erziehung wurde zum Teil im Elternhause durch Hauslehrer geleitet, von denen der damalige Kandidat der Theologie, Ernst Dohm, der hervorragendste war. 6 Jahre teilte er ihr die damals erforderliche Bildung mit, während welcher Zeit indes der geistreiche Kopf von der Theologie zum freien Schriftstellertum umsattelte und 1847 die Redaktion des kurz zuvor entstandenen Kladderadatsch übernahm. E. R. beschäftigte sich später viel mit fremden Sprachen, gab in ihnen Unterricht und widmete sich besonders dem Übersetzen aus dem Spanischen. Ausser vielen kleineren Skizzen, Erzählungen von Alalcon, Becquer, Navarrete, u. a vielen mexikanischen Legenden, die in Zeitschriften erschienen, übertrug sie folgende Romane:

‒ Aus schweren Tagen von Suarez Bravo. Übers. aus dem Span. 1889.

‒ Das Verbrechen von Villa Viciosa von Ramon de Navarrete. Übers. a. d. Span. 1887.

‒ Der Grundstein. Übers. d. E. Pardo-Bazan. 1894.

‒ Doña Perfecta. Aus dem Span. d. Perez Galdos. 1886.[174]

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 174-175.
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