Schramm, Frl. Hermine Amalie

[270] *Schramm, Frl. Hermine Amalie, Ps. Hans Georg, Neutomischel, Posen, einzige Tochter des Schönfärbereibesitzers Schramm, wurde am 4. April 1860 zu Rogasen in Posen geboren. Nach dem frühen Tode ihrer Eltern kam sie nach Wongrowitz zu der ältesten Schwester ihrer Mutter, welche hier an den Lehrer Nesselmann verheiratet war. Sie besuchte zunächst die Volksschule und dann die höhere Mädchenschule, welche sie im Jahre 1876 mit dem königl. Seminar für Lehrerinnen und Erzieherinnen zu Posen vertauschte. Nach zwei Jahren legte sie hier die Staatsprüfung als Lehrerin für höhere Mädchenschulen ab und bekleidete dann zwölf Jahre hindurch Stellen als Erzieherin in Preussen, Russland und Böhmen. In den Jahren 1887/88 arbeitete sie zu Dresden in der Redaktion »Fürs Haus«, was ihr aber nicht zusagte, so dass sie wieder zu ihrer gewohnten Thätigkeit zurückkehrte. Im Jahre 1890 ging sie als Leiterin einer kleinen Privatschule nach Adelnau in Posen, legte drei Jahre später zu Breslau die Vorsteherinprüfung ab und übernahm 1895 die Leitung der höheren Mädchenschule zu Neutomischel in Posen. Neben ihrem Amte war sie seit ihrem zwanzigsten Jahre ständig schriftstellerisch thätig. Gelesene Zeitschriften (»Fürs Haus«, »Illustrierte Frauenzeitung«, »Die Lehrerin«), wie bekannte Kinderzeitungen (»Der gute Kamerad«, »Jugendlust«, »Kinderwelt«, »Fürs kleine Volk«) bringen ihre Aufsätze, Erzählungen, Gedichte und Märchen zum Abdrucke.

‒ Das richtige Benehmen in der Familie, in der Gesellschaft u. im öffentlichen Leben. 8. (160) Berlin 1897, Aug. Schultzes Verlag. 1.–; geb. 1.50

‒ Der gute Ton od. das richtige Benehmen. 5. Aufl. 8. (412) Ebda. 1894. 3.–; kart. 3.50; geb. m. Goldschn. 4.50; Prachtband 5.–

‒ Dichter-Album. Perlen deutscher Poesie. 8. (400 m. Illustr.) Ebda. 1895. geb. m. Goldschn. 5.–[270]

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 270-271.
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