I, 17. An Indra und Varuna.

[15] 1. Die Hülfe Indra-Varuna's,

der höchsten Herrscher, fleh' ich an;

Sie seien unsersgleichen hold.

2. Denn ihr ja kommt zur Hülfe her

auf eines Sängers Ruf wie ich;

Die ihr der Menschen Schirmer seid.

3. Nach eurer Lust ergötzet euch

an Gaben, Indra-Varuna,

Euch wünschen wir ganz nah herbei.

4. Lasst uns, o die ihr Güter schenkt,

Theil haben uns an eurer Kraft,

Theil haben uns an eurer Huld.[15]

5. Denn Indra ist gepries'ne Kraft

der Schar, die tausend Gaben weiht,

Der rühmenswerthen Varuna.

6. Durch ihre Gunst empfangen wir

die Schätze und verwahren sie;

Es bleib uns noch ein Ueberschuss.

7. Euch ruf' ich, Indra-Varuna,

zu mannichfacher Gabe an,

O lasset stets uns siegreich sein.

8. Nun, nun verleiht uns euren Schutz

bei den Gebeten, die nach euch

Verlangen, Indra-Varuna.

9. Das Loblied, das ich singe nun,

erreich' euch, Indra-Varuna,

Das Chorlied, dem Gedeihn ihr schenkt.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 15-16.
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