I, 174. An Indra.

[169] Dank für verliehenen Sieg und Bitte um neue Hülfe. Zu Vers 2 vgl. 461, 10; V. 9 ist identisch mit 461, 12. Des Morgens Werke in V. 3 scheinen die Werke des Morgenfeuers zu sein und namentlich die Herbeiführung der Götter zum Schütze wider die Feinde.


1. Ein König du, o Indra, und ihr Götter

beschützt die Männer, schirme uns, o Ew'ger,

Du starker Fürst, du uns ein mächt'ger Retter,

du wahrhaft reich, und du ein Siegverleiher.

2. Du, Indra, straftest da die Schmäherstämme,

als ihre Wehr du brachst, die sieben Burgen;

Den Wasserstrom entliessest du, o reiner,

gabst hin den Feind dem jungen Purukutsa.

3. Treib', Indra, an der Götterfrauen Scharen,

den Himmel, Herr, mit den vereinten Helden,[169]

Bewahr das Feuer, das verzehrt und vordringt,

dem Löwen gleich im Haus des Morgens Werke.

4. Die Feinde lass im Schooss der Erde liegen,

zum Ruhm, o Indra, durch die Macht des Blitzes;

Lass Fluten strömen, wenn zum Kampf du eilest,

besteig' die Rosse, kühn gewinne Beute.

5. Der dir gefällt, den Kutsa fahr, o Indra;

am Zügel ziehn des Windes rothe Rosse;

Das Rad der Sonne treibe vor zum Schauen,

den Blitz im Arme geh dem Feind entgegen.

6.167 Vom Trank gestärkt erschlugst du die verschwornen,

die gottvergessnen, Indra, Herr der Rosse;

Die vor sich sahn den Freund des hülfsbegier'gen,

die schlugst du, als mit ihrem Volk sie zogen.

7. Dies rühm der Sänger bei dem Fest, o Indra:

dem Feinde gabst die Erde du zur Decke,

Drei Thau-getränkte warf der Held ihm über,

stiess in die Gruft hinab im Kampf den Schmäher.

8. Dies alte, Indra, und dies neue rühmt man:

viel Frevler schlugst du, dass sie nimmer aufstehn,

Zerbrachst wie Burgen die verruchten Rotten,

des bösen Schmähers Keule warfst du nieder.

9. Du liessest brausend brausende Gewässer,

o Indra, rinnen wie des Stromes Fluten,

Wie du zum Meer, o Held, hindurch sie leitest,

so führ zum Heile Turvac,a und Jadu.

10. Sei, Indra, unser du zu allen Zeiten,

du als der Männer treuester Beschirmer,

Du Sieg verleihend über alle Feinde.

Gebt Labung uns und wasserreiche Fluren.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 169-170.
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