Barock

[338] Barock (v. fr. baroque), 1) verschoben rund, schiefrund; daher Barockperlen, Perlen von nicht runder Gestalt; 2) seltsam, wunderlich, den Regeln der Convention u. der Kunst widersprechend. Bes. bezeichnet man so in der Baukunst denjenigen Geschmack, der durch unorganisches Zusammensetzen antiker Details u. Überladen mit nichtssagenden Gliedern u. Zierrathen sich auszeichnet u. sich in der 2. Hälfte des 16. Jahrh. geltend zu machen anfing; in der Malerei, in der neuesten Römischen Kunstschule im Gegensatz gegen den Geschmack der Puristen, den italienisch-französischen Geschmack; in der Musik ein Tonstück, in welchem die Melodie sich in schwer zu intonirenden Intervallen bewegt, die Harmonie verworren ist u. viele Dissonanzen u. ungewöhnliche Ausweichungen vorkommen, ohne charakteristisch zu sein.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 338.
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