Blumenbienen

[907] Blumenbienen (Andrenetae Latr., Andrenidae Auct.), Abtheilung der Bienen Anthophilae; Unterlippe an der Spitze verlängert, herzförmig, auf beiden Seiten gelappt, Taster gleichförmig. Sie sind nur zweierlei Geschlechts u. leben einsam, die Weibchen sammeln Blumenstaub u. legen ihn, mit Honig vermischt, in ein oft in den festesten Boden selbstgemachtes Erdloch, darauf ein Ei u. verstopfen das Loch. Zu den B. gehören die Gattungen: A) Forstbiene (Waldbiene, Hylaeus.Latr., Prosopis Jur., Melitta Kirby). Oberkiefer ungezähnt od. zweizähnig, Unterlippe dreiklappig, Taster borstenförmig, Hinterleib ovalkugelförmig. Untergattungen: a) Hügelbiene (Seidenbiene, Colletes Latr., Evodia Panz), Körper behaart, drittes Fühlerglied länger als das zweite; Art: Röthliche Hügelbiene (C. succinctus), schwarz, Bruststück weißlich, röthlich behaart, das Weibchen überzieht ihr Erdloch mit gummiartiger glänzender Masse u. baut eine Anzahl Zellen hinein; u. b) Forstbiene (Hylaeus), diese unterschieden durch das gleichlange zweite u. dritte Fühlerglied, haarlosen Leib; sammeln keinen Honig; Art: Zweibänderige F. (H. bifasciatus), schwarz, gelbe Ränder auf der Brust, rothe Binden auf dem Leibe. B) Eigentliche B. (Sandbiene, Andrena Fabr.), Oberkiefer zweizähnig; Lippen- u. Kiefertaster gleichförmig; getheilt in a) Andrēna; Art: Gemeine Sandbiene (A. flessae), schwarz, Füße violett u. weißhaarig; in Gartenmauern; legt ein Ei auf schmierigen Honig; b) Wollfußbiene (Dasypoda Latr.), Kinnlade gebogen, ein Fußglied der Hinterbeine mit langen Haaren; Art: D. hirtipes, schwarz, drei weiße Bauchbinden; c) Ballenbiene (Halictus Latr.), Mittellappen der Unterlippe nach unten gebogen u. fast gerade, Oberkiefer der Weibchen einzähnig, das Männchen ungezähnt. Dazu die Untergattungen: aa) Schlupfwespen (Buckelbiene, Sphecōdes Latr., Dichroa nomada), der fast gerade Mittellappen der Lippe ist den Seitenlappen gleich; Art: Sph. gibbus, in Seitenwänden von Gräben; man findet Männchen (stachellos) u. Weibchen (mit Stachel); bb) Halictus, der Mittellappen ist viel länger als die Seitenlappen, das Weibchen hat eine Legespalte; Art: Sechsgürteliger Halictus (H. sexcinctus, Hylaeus s., H. grandis), im August, baut in Sandwege, hat in jedem Loche mehrere Hülsen, jede mit mehreren Puppen u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 907.
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