Briefmarken

[306] Briefmarken, Marken von farbigem Papter, welche von der Post als Werthzeichen an das Publikum verkauft werden u. zur Frankirung der Briefe ohne declarirten Werth dienen. Sie. tragen auf der Vorderseite das Wappen des Saates od. das Brustbild seines Beherrschers mit der Angabe des Werthes, u. haben auf der Rückseite einen Gummiüberzug, der, befeuchtet, zum Aufkleben der B. auf die Vorderseite des Briefes dient. Da das Briefporto nicht für alle Entfernungen gleich ist, so veröffentlichen die meisten Postämter Nachweise (Briefporto-Taxe), nach welchen Jeder die Höhe des Briefporto's taxiren kann. Außer der Entfernung kommt dabei auch noch die Schwere der Briefe in Betracht, zu deren Beurtheilung man sich der Briefwage bedient, welche mittelst eines Zeigers das Gewicht des Briefes auf einer Scala angiebt. Die Briefmarken sind zuerst in England aufgekommen, wo sie den Namen Stamps führen u. ein Pennystamp zur Frankirung eines jeden Briefes innerhalb der Grenzen des Königreichs Großbritannien ausreicht. Der Vortheil der Zeitersparniß sowohl für den Absender als für die Postofficianten liegt auf der Hand. Eine noch größere Bequemlichkeit für das Publicum gewähren[306] die von einigen Staaten eingeführten Francocouverts, Briefcouverts, welchen der farbige Francostempel durch Congrevepressung aufgedruckt ist. Da das Couvert gratis gegeben u. nur der Stempel bezahlt wird, so ergiebt sich daraus noch ein pecuniärer Vortheil.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 306-307.
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