Gambĭa

[906] Gambĭa, Fluß in Senegambien, einer der Hauptströme des afrikanischen Continents (bei den Alten Masitholos, bei den Eingebornen Ba Diman od. auch Foura, d.h. Fluß, genannt), entspringt in der Nähe der Quellen des Niger im NO. Timbo's u. tritt nach einem vielfach gewundenen Laufe in den Bergländern der Mandingo's, wo er schöne, fruchtbare u. gesunde Landschaften durchströmt, mit bedeutenden Stromschnellen, bei Barraconda in eine niedrige u. ebene Küstenzone, welche er in der Regenzeit regelmäßig weithin überschwemmt u. befruchtet. Nach einem Laufe von mehr als 250 Meilen (120 Meilen directer Abstand) ergießt sich der tiefe Strom in mehreren Armen, die ein großes Delta bilden, in den Atlantischen Ocean. Zu allen Zeiten wasserreich u. tief, ist der Strom bis Barraconda schiffbar (selbst große Seeschiffe können in gewissen Zeiten des Jahres zur Fluthzeit 50 Meilen weit bis zu dem einst bedeutenden, jetzt aber verlassenen Handelsorte Pisania aufwärts gehen, kleinere Schiffe können bei hohem Wasserstande selbst die Stromschnellen passiren). In seinem Laufe in der Küstenzone umschließt er zahlreiche Inseln, meist flach u. dicht bewaldet, von denen die Mac Carthysinsel die größte u. östlichste ist u. St. Mary Bathurst fast in der Mündung liegt. Eine (früher oft angegebene) regelmäßige Verbindung mit dem Senegal besteht nicht, wohl aber wird durch die Abflüsse eines an den Grenzen von Fouta Toro u. Bondu gelegenen Sumpfes eine periodische Verbindung zwischen beiden Strömen erzeugt. Von den Nebenflüssen des G. sind die bedeutendsten der ihm im untern Laufe von S. her zugehende Vintain u. im mittleren Laufe der von N. kommende Nerico.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 906.
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