Mairwarra

[749] Mairwarra, eine gebirgige Landschaft Radschputanas in Ostindien, auf der Aravallikette zwischen Ajmeer u. Komulmer, zwischen den Staaten von Odeypore (Mewar) u. Ioudpore (Marwar) gelegen, reich an Blei, Kupfer, Antimon u. Eisen. Ihre Bewohner, die Mairs, bilden dem Anscheine nach einen Zweig vom Stamme der Menas, der nichtarischen Urbewohner des Landes, lebten früher in wilder Unabhängigkeit von Raub u. Plünderung, bekannten sich dem Namen nach zum Islam od. Brahmanismus, ohne jedoch deren religiöse Vorschriften zu befolgen, u. tödteten die neugeborenen Mädchen sehr häufig. Seit ein Theil des Landes unter britischer Hoheit (1818; andere Theile wurden Oudeypore u. Ioudpore überwiesen) gekommen, ist es der Regierung gelungen, das wilde Bergvolk in vielen Stücken zu discipliniren, namentlich dadurch, daß man aus den Mairs ein Localcorps bildete. Hauptort des britischen Districts M. (13 QM. mit 37,715 Ew.) ist die ummauerte Stadt Nya Nugga. Der Antheil Oudeypores ist 19 QM., der von Ioudpore etwa 4 QM. groß.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 749.
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