Rainfarrn

[803] Rainfarrn (Raingarbe, Rainfahl), die Pflanzengattung Tanacetum, bes. T. vulgare (Revierblume), an Rainen, Ufern, Dämmen wildwachsende Pflanze mit gefiederten, aus lanzettförmigen, herablaufenden, gesägt eingeschnittenen, variirend krausen Blättchen zusammengesetzten Blättern, doldentraubenständigen, halbkugelförmigen, goldgelben Scheibenblumen. Officinell sind die etwas widerlich, aber stark gewürzhaft balsamisch riechenden, stark gewürzhaft bitter schmeckenden Blätter u. blühenden Spitzen (Herba et Summitates tanaceti), sowie auch die balsamisch riechenden, bitter, campherartig schmeckenden, kleinen, länglichen, oben etwas breiteren Samen (Semina tanaceti), als magenstärkendes, blähungtreibendes, krampfstillendes, wurmtreibendes Mittel, sehr geeignet, den Zittwersamen zu ersetzen; auch als Futterkraut, bes. für Schafe, zur Ansaat empfohlen. Rainfarrnöl (Oleum tanaceti), gelbes, brennend gewürzhaftes, cubebenartig schmeckendes, durch Destillation der Rainfarrnblüthen u. Samen bereitetes, ätherisches, kräftig wurmtreibendes, innen u. außen wirkendes Öl.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 803.
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