Rameau

[809] Rameau (spr. Ramoh), Jean Philippe, geb. 25. Septbr. 1683 in Dijon, bildete sich in Italien zum Claviervirtuosen, wurde dann in Clermont Domorganist u. 1721 Capellmeister des Königs in Paris; er componirte daselbst von 1733–60 über 50 Opern, so Castor u. Pollux, Pygmalion etc., doch wurde seine Musik bald durch die Compositionen Glucks verdrängt. Auch erfand er ein neues Tonsystem, wo er den Grund aller Harmonien aus der Aufeinanderfolge der Terzen fand, u. auf welches eine Menge Tonlehrer aller Nationen gebaut haben. Er st. 12. Septbr. 1764 in Paris u. schr.: Traité de l'harmonie, Par. 1722; Elémens théoriques et pratiques, ebd. 1759. Beim musikalischen Unterrichte wollte er die sogenannte Guidonische Hand (s.d. unter Solmisation) brauchen, welche er Méloplaste nannte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 809.
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