Strahlfäule

[898] Strahlfäule (Strahlschwären), eine Hufkrankheit der Pferde. Zwischen einem Ballen od. zwischen Strahl u. Hornsohle sondert sich eine graue, stinkende, eiterartige Flüssigkeit aus, wobei der Strahl meist verunstaltet ist u. faserige Auswüchse u. Feigwarzen sich bilden. In höheren Graden der Krankheit kann Lahmheit erfolgen. Ursachen sind anhaltende Märsche, langer Aufenthalt auf sumpfigen Weiden, langes Gehen in Koth u. Nässe, versetzte Druse, Mauke etc. Bei langer Dauer kann sie in Strahlkrebs (s.d.) u. Sohlenkrebs übergehen. Zur Heilung muß das Pferd auf trockener Streu stehen u. gegen Feuchtigkeit u. Nässe geschützt werden. 1 Pfund grüner Vitriol, 4 Loth blauer Vitriol, 2(Pfund gebrannter Alaun, 1 Loth Kampfer, 16 Loth salzsaures Eisen werden gepulvert, gemischt u. in einem verschlossenen Glase aufbewahrt. Zum Gebrauch werden 2 Loth davon in 1 Pfund Wasser aufgelöst u. hiermit die Hufe früh u. Abends stark befeuchtet. Getrennte hornige Theile müssen abgenommen werden. Sollte Ausschuhen erfolgt sein, wo der Hufknochen meist cariös erscheint, so werden seine Wergbüschel mit obiger Flüssigkeit getränkt u. täglich einmal mit einem stumpfen Messer bis auf den Grund des getrennten trockenen Strahls eingeschoben, nachdem das getrennte Horn weggeschnitten worden ist. Die Homööpathie wendet Spirit. sulph. u. Acid. phosphor. an.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 898.
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