Guntschnabergbahn

[38] Guntschnabergbahn. Diese Seilstandbahn führt von der Höffingerstraße in Gries bei Bozen in Tirol bis zum Streckerhofe am Südabhange des Guntschnaberges mit einem Höhenunterschiede von 186 m; sie hat 302∙56 m wagrechte, 350∙4 m wirkliche und 341 m Betriebslänge; am unteren Ende 575, am oberen 673∙7 Steigung. Das verwendete Runddrahtseil mit Hanfseele hat 29∙7 mm Durchmesser und 2∙8 kg/m Gewicht. Der Antrieb der Seilscheibe erfolgt durch Drehstrom von 3000 V., der auf 150 V. umgewandelt wird (bei 193 Amp. Stromstärke). In der Antriebstation sind Handbremse, selbsttätige und elektromagnetische Bremse vorhanden. Die Wagen haben bei 16 Sitz- und 4 Stehplätzen (1∙6 t Ladegew.) 5∙9 t Gewicht und Hand- sowie selbsttätige Bremsen. Die größte Seilgeschwindigkeit beträgt 1∙5 m/Sek. Das gesamte Anlagekapital beträgt 288.700 K = 245.400 M. Die Bahn wurde am 12. August 1912 dem Verkehr übergeben. Züge verkehren von 7h früh bis 91/2h abends in Abständen von 1/4 und 1/2 Stunde. Berg- und Talfahrt kostet 80 h. Vom 1. Januar – 1. August 1913 sind 30.066 Personen befördert und 13.621 K vereinnahmt worden.

Dolezalek.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 6. Berlin, Wien 1914, S. 38.
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