Oberschlesische Eisenbahn

[425] Oberschlesische Eisenbahn (1593 km), die größte und erträgnisreichste der ehemaligen Privatbahnen in Preußen; seit 1857 in Verwaltung, seit 1886 im Eigentum des preußischen Staates (Direktionsbezirke Breslau und Bromberg).

Das Netz der O. umfaßte Ende 1882 zusammen 1439 km Normalspurbahnen, u.zw.:


1. Oberschlesische Eisenbahn (einschließlich der vormaligen Wilhelmbahn);

2. die Breslau-Posen-Glogauer Eisenbahn;

3. die Posen-Thorn-Bromberger Eisenbahn;

4. die Breslau-Mittelwalder Eisenbahn;

5. die vormalige niederschlesische Zweigbahn;

6. die Sekundärbahn Rybnik-Loslau;

7. die Sekundärbahn Inowrazlaw-Montwy.


Außerdem betrieb die O. 105 km Schmalspurbahnen.

Nach Ges. vom 24. Januar 1884 wurde die Verwaltung der Bahn vom 1. Januar 1883 an auf Kosten des Staates geführt und am 1. Juli 1886 ging das Unternehmen in das Eigentum des Staates über.

Die Linien der O. bilden seither den Hauptbestandteil des Bezirks der kgl. Eisenbahndirektion Breslau.

Der Staat gab ab 1. Januar 1883 den Stammaktionären eine feste Rente von 10∙5% nebst einer einmaligen Konvertierungsprämie und tauschte die Aktien vom 1. September 1884 ab in 4%ige Konsols um. Der Kaufpreis stellte sich auf 223,667.602 M.; außerdem übernahm der Staat die Anlehen von 227,499.400 M.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 7. Berlin, Wien 1915, S. 425.
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