Kummer, Paul Gotthelf

[1070] Kummer. Paul Gotthelf Kummer (1750-1835) ist in der Entwicklungsgeschichte des Buchhandels eine wohlbekannte Persönlichkeit. Er hat zuerst den Versuch gemacht, in Leipzig eine Meßbörse für die auswärtigen Buchhändler einzurichten; er hat auch zuerst die gedruckten Zahlungslisten eingeführt und als Deputierter des Buchhandles zu Leipzig auf das segensreichste gewirkt, worüber man Zusammenfassendes in Goldfriedrichs »Geschichte des Deutschen Buchhandels« nachlesen kann.

Kummer, welcher sein Geschäft 1776 zu Leipzig begründete, übernahm 1777 den gesamten Saalbach'schen Verlag ebenda, sowie 1813 den Verlag der ehemals Stahl'schen Buchhandlung in Jena. Daneben begründete er ein schnell aufblühendes Kommissionsgeschäft. 1834 übergab er das Geschäft an Eduard Kummer, dessen Name die Firma noch heute trägt.

1855 wurde in das Sortiments- und Kommissionsgeschäft Gustav Hermann Schultze als Teilhaber aufgenommen und die Firma in Kummer und Schultze abgeändert. Der Verlag wurde 1864 an Kurt Albrecht Hübner verkauft, zwei[1070] Jahre später ging er an den heutigen Inhaber Bernhard Julius Prasse über.

Quellen: (Goldfriedrich, siehe oben); Frommann, Geschichte des Börsenvereins, Leipzig 1875; Archiv f. Geschichte des deutschen Buchhandels Band 2, 5, 7, 8, 9, 14 u. 17; Briefwechsel zwischen Kummer u. Schulenburg, Leipzig 1831; vergl. auch Brockhaus, F. A. Brockhaus, Leipzig 1881 Band 3.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 6. Berlin/Eberswalde 1908, S. 1070-1071.
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