Idomeneus

[270] Idomeneus (Gr. M.), Sohn des Deucalion, Königs von Creta, und Enkel des Minos, von grosser Schönheit und edlem, rechtlichem Sinn, so dass er, der ein Freier der Helena war, auch, nachdem sie dem Menelaus zu Theil geworden, dessen treuester Freund blieb, und sich oft bei ihm aufhielt. Nach dem Raube der Helena führte er 80 Schiffe vor Troja, und zeichnete sich dort in vielen einzelnen Thaten aus. Von Troja kehrte er mit dem weisen Nestor zurück, gelobte bei einem Sturme dem Neptun für die Rettung das zu opfern, was ihm bei seiner Rückkehr zuerst begegnen würde, und hielt sein Gelübde, selbst da es sein eigener Sohn war, der ihm zuerst entgegen kam. Eine Pest vertrieb ihn nach Italien, wo er sich auf dem salentinischen Vorgebirge niederliess, daselbst starb, zur Auszeichnung ein feierliches Begräbniss, und die Ehre der Unsterblichen erhielt.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 270.
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