Kanon

Fig. 188: Kanon
Fig. 188: Kanon

[294] Kanon, (Jap. M.), Sohn des Amida. Nach Picard Cérémonies et coutumes religieuses Tom. VII, aus welchem unsere Abbildung entlehnt ist, besteht dieser Gott halb aus einem Fisch-, halb aus einem Menschenleib, oder er schlüpft aus dem Rachen eines ihm an Grösse proportionalen Fisches hervor. Die fast ganz weibliche Figur ist in ein sehr leichtes Gewand gekleidet, zeigt den Hals mit Perlen, den Kopf mit einer Blume geschmückt, und hat vier Hände, davon zwei aufgerichtet und zwei niedergehend sind; letztere tragen einen Scepter und eine Blume, eine der erhobenen Hände ist zur Faust geschlossen, die andere trägt einen Reif auf der Spitze des Zeigefingers. Vor der Figur liegt eine offene colossale Seemuschel, aus deren Schale ein Mensch in der Stellung eines Anbetenden sich erhebt. - Dieses Bild steht in dem Haupttempel des Gottes zu Osaka, wo es als Fisch- und Meer-Gottheit verehrt, auch als Schöpfer von Sonne und Mond angebetet wird.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 294.
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