Neptun

Fig. 232: Neptun
Fig. 232: Neptun
Fig. 233: Neptun
Fig. 233: Neptun
Fig. 234: Neptun
Fig. 234: Neptun

[345] Neptun, (Gr. u. röm. M.), der Gott des Meeres, den die Griechen Poseidon nennen, Sohn des Saturnus und der Rhea, von seinem Vater verschlungen, jedoch durch das Brechmittel, das demselben Jupiter beibrachte, wieder an's Licht gebracht. Er bekämpfte siegreich die Titanen und ward von den Cyclopen mit dem erderschütternden Dreizack beschenkt; als er sich jedoch später mit Apollo gegen Jupiter empörte, ward er auf[345] ein Jahr zur Erde verbannt. S. Laomedon, Perseus, Minos, Amphitrite. Als einer der zwölf grossen Götter ist er in die meisten wichtigen Begebenheiten der mythischen Geschichte Griechenlands verwickelt, so wie auch eben desshalb seine Verehrung sehr verbreitet war, und viele der mächtigsten Helden von ihm ihr Geschlecht ableiten. Obgleich übrigens bei den Dichtern und Künstlern die Vorstellung von N. als dem Meergotte vorherrscht, so wird er doch im weitern Sinne als Gott der Gewässer überhaupt, der Flüsse und Quellen gedacht, und ihm daher das Pferd als Attribut zugesellt, welches bei den Griechen seit den ältesten Zeiten in enger Beziehung zu den Quellen stand. - Von unsern Abbildungen zeigt die eine die Statue des N. mit Dreizack und Delphin; die andere die Büste des N. im Vatican; die dritte, nach einem pompejanischen Wandgemälde, Amymone, von einem Satyr erschreckt, flüchtet in die Arme des am Gestade sitzenden N.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 345-346.
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