Auslegen

1. Das Auslegen (der Waare) wird nit bezahlt. Eiselein, 48.


2. Ein jeder huete sich vor dem ersten ausslegen.Agricola, 74; Latendorf, 115.


3. Es legt kein Krämer aus, um Eines Käufers willen.


4. Freundlich auslegen zeigt fromm Gemüth. Sailer.


5. Gut ausgelegt ist halb verkauft.


6. Wenn man etwas wohl auslegt, so ist alles gut.

Von einer Auslegung, die mehr verdunkelt als erklärt, sagen die Franzosen: C'est la glose d'Orléans, plus obscure que le texte.


7. Wie legt mer alles zum Bösen aus. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 377.

Von einem boshaften Menschen, der allem eine böse Absicht unterzuschieben weiss.


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zu5.

Holl.: Schoon voort ghedaen is half verkoft. (Tunn., 23, 2.)

Lat.: Vendita pro parte res est monstrata venuste. (Fallersleben, 611.)


8. Wer alles zum besten auslegt, der mach jhm vil Freud oder vil Freund.Henisch, 1236, 21; Petri, II, 679.


9. Wer ausslegt, der löset Geld.Petri, II, 685.


*10. Sei heft söck gôt ûtgeleggt.Frischbier, II, 197.

Von vollbrüstigen Frauen, auch von körperlicher Zunahme überhaupt.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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