1. Bück dich oder lauf davon und lass das Wetter vorübergohn. – Körte, 767.
2. Bücke dich eher dreimal zu viel, als einmal zu wenig. – Venedey, 162; Eiselein, 102; Simrock, 1387.
3. Bücken muss man sich, wenn man durch die Welt will. – Simrock, 1386.
Dän.: Bedre er at bukke, end bukkes. (Prov. dan., 57.)
4. Das Bücken, sagt die Magd, verrenkt mir den Rücken.
[503] 5. Je böser man sich bückt, je mehr die Bürde drückt.
Was man mit Unwillen thut, wird noch einmal so schwer.
6. Man muss sich oft bücken, eh' der Sack voll ist.
7. Wer sich gern bückt, dem thut der Rücken nicht weh.
8. Wer sich nicht bückt, ackert schlecht. – Günther, 39.
9. Wer sich viel bückt, stösst wenig an.
10. Wer sich zu tief vor dir bückt, dem sieh auf die Hände, ob er dich nicht mit Koth bewerfen will.
*11. Er bückt sich wie Ahab.
Von einem Menschen gebraucht, der, seines Unrechts sich bewusst, Strafe fürchtet und, um dieser zu entgehen, zu gleissnerischen Demüthigungen seine Zuflucht nimmt. Von dem Benehmen des israelitischen Königs Ahab (1 Kön. 21, 24) entlehnt.
*12. Er darf sich nicht bücken, alle seine Arbeiten sind an der Erde.
So sagt der Litauer von kleinen Leuten, die er mit Verachtung behandelt.
*13. Er kann (mag) sich nicht bücken, es steckt ihm ein Scheit (Schemelbein) im Rücken. – Simrock, 1388.
14. Besser sich bücken, als Beulen stossen.
Dän.: Bedre er at bukke hovedet, end at stöde panden. (Prov. dan., 57.)
15. Ek wolle mâl nich bücken, dâ woll' et mek nich glücken. – Schambach, II, 128.
Ich wollte mich mal nicht bücken, da wollt' es mir nicht glücken; denn ohne Mühe ist nichts.
*16. Bück dich, es kummen Quaker. (Oberharz.)
Bücke dich, es kommen Quäker (Gras-Vögel). Ermahnung zur Vorsicht. Vom Vogelstellen entlehnt.
*17. Bück dich, man sucht Schalk. – Höfer, 38, 151.
*18. Er bückt sich nicht vor dem Geldsack anderer Leute.
*19. Er bückt sich wie eine Gans, die unter dem Schlagbaum wegläuft.
*20. He böckt söck, als wenn he Sparr' öm Lîf heft. – Frischbier, I, 491.
*21. Hei böckt söck, als wenn hei e Lâdstock verschluckt heft.
*22. Sie bückt sich, als wenn sie Knochen im Leibe hätte. – Frischbier, II, 449.
*23. Wenn er sich vorn bückt, ist hinten Mittag.
Er muss zu den unbedeutendsten Geschäften ungewöhnlich viel Zeit haben; er ist langsam, steif.
Buchempfehlung
Als Hoffmanns Verleger Reimer ihn 1818 zu einem dritten Erzählzyklus - nach den Fantasie- und den Nachtstücken - animiert, entscheidet sich der Autor, die Sammlung in eine Rahmenhandlung zu kleiden, die seiner Lebenswelt entlehnt ist. In den Jahren von 1814 bis 1818 traf sich E.T.A. Hoffmann regelmäßig mit literarischen Freunden, zu denen u.a. Fouqué und Chamisso gehörten, zu sogenannten Seraphinen-Abenden. Daraus entwickelt er die Serapionsbrüder, die sich gegenseitig als vermeintliche Autoren ihre Erzählungen vortragen und dabei dem serapiontischen Prinzip folgen, jede Form von Nachahmungspoetik und jeden sogenannten Realismus zu unterlassen, sondern allein das im Inneren des Künstlers geschaute Bild durch die Kunst der Poesie der Außenwelt zu zeigen. Der Zyklus enthält unter anderen diese Erzählungen: Rat Krespel, Die Fermate, Der Dichter und der Komponist, Ein Fragment aus dem Leben dreier Freunde, Der Artushof, Die Bergwerke zu Falun, Nußknacker und Mausekönig, Der Kampf der Sänger, Die Automate, Doge und Dogaresse, Meister Martin der Küfner und seine Gesellen, Das fremde Kind, Der unheimliche Gast, Das Fräulein von Scuderi, Spieler-Glück, Der Baron von B., Signor Formica
746 Seiten, 24.80 Euro