Erdreich

1. Das Erdreich trägt's nicht. (Schwaben.) – Reinsberg V, 69.

Man kann nicht mehr beanspruchen als der Natur des Landes oder der Menschen gemäss ist.


2. Wess das Erdreich ist, dess ist auch der Schatz.Graf, 129, 354; Wackernagel, Das Landrechtsbuch des Schwabenspiegels (Zürich 1840), 203, 281.

Dies stellt der Schwabenspiegel als Regel auf; aber die Rechte waren in diesem Punkte sehr verschieden. Nach dem Sachsenspiegel gehörte jeder Schatz (s.d.), worunter überhaupt die in der Erde liegenden edeln Metalle zu verstehen sind, dem Könige, d.h. dem Reiche oder Staate. Andere Rechtsbücher lassen dem Finder ein Drittheil, dem Staate und dem Grundeigenthümer je eins.


3. Zu fettes Erdreich muss man mit Sande vermischen.


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4. Alles Erdreich ist Oesterreich (s.d.) unterthan.Spindler, Jude, I, 115.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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