Glut

1. Auf die Glut kommt die Wuth.


2. Erst Glut, dann Gut.Parömiakon, 2235.

»Segen ist der Mühe Preis


3. Geheime Glut ist gefährlich.

In Venetien sagt man: Versteckte Glut durchlöchert die Schürze. (Reinsberg III, 74.)


*4. Wenn die Glut verlöschen will, flackt sie noch einmal auf.

Aehnlich die Russen Altmann VI, 450.


5. Wenn man die Glut schürt, so sprüht sie.

Dän.: Puster du paa gloen, da tændes hun; spytter du paa hende; slugner hun. (Prov. dan., 243.)


[Zusätze und Ergänzungen]

6. Die Glut des Durstes schliesset kein Trank noch Zauberwort; je mehr man sie begiesset, je toller brennt sie fort.Frieske, 16.

Eine Pfeilerinschrift im Bierkeller des neuen berliner Rathhauses.


7. Starke Gluten rauchen nicht.

Als der Humorist Saphir gefragt wurde, warum er nicht rauche, antwortete er: Ein Mann, der raucht, ist [1360] nur ein halber Ehemann, er hat mehr Glut für seine Pfeife als für seine Frau. Ich rauche nicht, wie überhaupt starke Gluten nicht rauchen, heisse Suppen am stillsten und die stillsten Mädchen am heissesten sind.


*8. Eine fremde Glut ausleschen. (S. Brennen.)Waldis, IV, 16, 45.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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