Noth (Adj.)

Noth (Adj.).


1. Der's noth hat, soll kein Scham haben.Schottel, 1131a.


2. Es ist nicht noth, dass die Pfaffen heirathen, so lange die Bauern Weiber haben.Eiselein, 505; Simrock, 7777; Braun, I, 3218.


3. Es ist nicht noth, dass einer sein vnglück einem andern fürtrage.Petri, II, 274.


4. Es ist nicht noth, dass man den Bach in den Fluss leite.Simrock, 2575.


5. Es ist nicht noth, dass man den Käs begehrt, wo ihn die Kühe geben.Eiselein, 363.


6. Es ist nicht noth, dass man den Narren die Schelle anhänge.Eiselein, 488.

Lat.: Non opus est follo nolam oppendere collo. (Eiselein, 488.)


7. Es ist nicht noth, dass man den Teufel an die Wand male, er kommt wol selbst.Eiselein, 590.


8. Es ist nicht noth, dass man der Sonne helfe mit Fackeln und Schauben.Eiselein, 571; Simrock, 9584.

9. Es ist nicht noth, dass man die Kapaunen verschneide.Simrock, 5418.


10. Es ist nicht noth, dass man die Schafe frage, wie viel die Wolle gilt.Simrock, 8810.


11. Es ist nicht noth, dass man die Schafe senge, die Wolle gilt.Eiselein, 542.


12. Es ist nicht noth, dass man die Schaffe besenge, man kan sie wol bescheren.Petri, II, 274; Henisch, 303, 27.


13. Es ist nicht noth, dass man Hunde, Fliegen und Ferlin (Ferkel) auf die Hochzeit lade, sie kommen von selbst.


14. Es ist nicht noth, dass man jemands zu lieb vber ein jede Lügen einen grossen Kessel vberhenge.Petri, II, 275.


15. Es ist nicht noth, dass man Läuse in den Pelz werfe, sie wachsen wol ohnedies darin.Eiselein, 412.


16. Es ist nicht noth, dass man nach Disteln in den Wald gehe, man find sie wol neher. Petri, II, 275.


17. Es ist nicht noth, des Nachbars Kummer (Sorge) zu beweinen.

Dän.: Narren ikke har behov at toe sine øyne i koldt vand eller græde sin naboes sorg. (Prov. dan., 63.)


18. Es ist nit not, dass der vil förchte, den vil förchten.Franck, Zeytbuch, CXLb.


19. Es ist nit not, dass mann die saw beschere, weil mann sie wol brüen oder sengen mag.Franck, II, 89b; Petri, II, 274; Henisch, 303, 26; Eiselein, 540; Simrock, 8725.


20. Es ist not, dass nit alweg vbel gerath. Franck, II, 34b.


21. Es ist nit noth, dass man die hund mit bratwürsten werff, weil man gut bengel (Knüttel) hat.Franck, II, 89b; Eyering, II, 554; Henisch, 480, 58; Petri, II, 274; Schottel, 1143b.


22. Was einem nicht noth ist, das ist auch vmb einen Heller zu tewr.Petri, II, 592.


*23. E hôt sich Nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 34, 44.

Er genirt sich.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1061.
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