Ostfriesland

1. In Ostfrêsland äten se Brüggen, lopen up Mülen un hebben Schapen in de Taske. Stürenburg, 25a.

In einer Handschrift von Cadovius Müller aus dem Jahre 1691 lautet das Sprichwort: »In Freeslauhn itet man Brugge, gungt up Mühlen uhn hailt di Schaipen in die Seck.« Der Volkswitz bedient sich zweier Wortspiele: Brüggen sind a) Brücken und b) Butterstollen; das Wort Mühlen bezeichnet a) Mühlen und b) Pantoffeln; Schope a) Schafe, b) Münzen zu 2 Stüber = 1 Sgr. 11/3 Pf.


2. In Ostfrêsland is 't 'n gode Mode, de nêt eten will, de höft (braucht) nêt.Kern, 72.


3. Ostfrêsland is 'n röttrige Appel, de Rand is dat Beste dran.Kern, 70.

Der Rand, die Küste besteht aus fettem Klei- oder Marschboden, das Innere desselben wird aus Moor, Sand und Heide gebildet.


4. Ostfriesland is as 'n Pannköke, de Rand is 't best. (Ostfries.) – Bueren, 964; Hauskalender, III.


5. Ostfrêsland is gên Land van Gewalt1, 't is 'n Land van Recht2.Bueren, 1114; Kern, 73.

1) Grosser Macht.

2) Rechtsbewusstsein.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1161.
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