Pflanze

1. Die beste Pflanze verdirbt, wenn sie zu fetten Boden hat.


2. Die Pflanze nicht fest (gut) wurzeln kann, die oft wird hin – und hergethan.Suringar, CCII, 33.

Lat.: Non convalescit planta, quae saepe transfertur. (Seneca.) (Binder II, 2144; Seybold, 365.)


3. Edle Pflanzen gedeihen nicht in schlechtem Boden.

Engl.: Noble plants suit not a stubborn soil. (Bohn II, 16.)


4. Eine Pflanze, die verwelkt, kann wieder blühen, aber der Mensch kann nicht wieder jung werden.


5. Je besser man eine Pflanze pflegt, je besser sie gedeiht.

Holl.: Hoe meer men op de plant giet, hoe meer ook, dat zij groeit. (Harrebomée, II, 188.)


6. Man muss nicht jede Pflanze (als Giftkorn) ausraufen, die man nicht kennt.


7. Man soll die Pflanzen begiessen, aber nicht ersäufen.

Dän.: Men skal bestenke, ikke overøse planterne. (Prov. dan., 67.)


8. Pflantzen, die oft versetzt werden, gedeihen nicht. (S. Baum 68.) – Franck, II, 69b; Petri, II, 506; [1326] Henisch, 270, 55; Gruter, I, 62; Eiselein, 511; Simrock, 7899.

Engl.: Plants too often removed will not thrive. (Bohn II, 474.)

It.: Albero spesso trapiantato mai di frutto è caricato.

Lat.: Planta, quae saepius transfertur, non convalescit. (Quintil.) (Philippi, II, 97; Henisch, 270, 56.)

Schwed.: Det träd som ofta flyttas, fattar ej rot. (Marin, 10.)


9. Pflanzen, die sich übertreiben, welken bald.


10. Wann die Pflantzen zu dick (oft) versetzet werden, so können sie nicht bekleiben. Lehmann, II, 828, 40; Suringar, CXLVIII, 1.


11. Welch pflantzen dücke versatz oder verpflantzet werden, kunnen nicht belyven. (Westf.) – Tappius, 83b.


12. Wenn de Planten düer sint, gift et en gaud Jâr.Schambach, II, 662.

In trockenen Frühsommern pflegen die Pflanzen zur Zeit, wenn sie gesetzt werden, theuer zu sein; man will aber die Bemerkung gemacht haben, dass gerade solche Jahre gute Ernten geben.


*13. Das ist eine schöne Pflanze.Klix, 58.

Ironisch von einem jungen Menschen, der nicht viel Gutes von sich hoffen lässt. In demselben Sinne jüdisch-deutsch in Warschau: Dus is a güte Keile (Gefäss).


[Zusätze und Ergänzungen]

14. Malle Planten, sä de Düwel, do sêg he de Krüüz up 'n Karkhof.Schröder, 934.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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