Post

1. Böse Post geht schnell.

Engl.: Evil news rids fast.


2. Die kürzeste (schnellste) Post bringt oft die längsten Lügen.Sutor, 477.


3. Die Post ist ein fürstlicher Kasten und ein Handwerk der Kutscher.

Frz.: La poste est une dépense de Prince et un métier de crocheteur. (Kritzinger, 553a.)

It.: La posta e una spesa da Prencipe e un mestiere da facchino. (Kritzinger, 553a.)


4. Wenn einer mit der Post fährt, zerspringen zwei.Blass, 20.


5. Wer mit der Post reisen will, muss eine fürstliche Börse und eines Lastträgers Rücken haben.Simrock, 7972.

Jetzt kommt man schon mit bürgerlicher Börse und schwächerm Rücken fort.


*6. Bei ihm soll alles mit (oder: wie auf der) Post gehen.

D.h. eilig, schnell; der Oberösterreicher sagt daher lieber: Lass da dir Zeit! »Gleichsam auf der Post.« (Grimmelshausen, Vogelnest, I.)

[1376] *7. Er ist die geschwinde Post, er macht in vierzehn Tagen dreizehn Meilen.


*8. Jetzt geht die Post ab. (Grünberg.)

Jetzt ist die Zeit oder die Zeit ist vorbei. Auch beim Kartenspiel, wenn einer eine Anzahl Stiche machen muss, und es ist gewiss, dass er deren nicht so viel bekommt. »Dei Häkt stellt de Fisch nu all in Reih un Glied und gew dat Teiken mit dem Schwans, un dunn güng dei Post af.« (Raabe, 154.)


*9. Up de Post to vote riden.Lauremberg, IV, 141.

Auf Schusters Rappen = per pedes apostolorum. (S. Apostelpferd.)


[Zusätze und Ergänzungen]

*10. Hä fält ken Pås ân, bit ken Kälver dôt, on fret kenen Bûr op. (Krefeld.) – Frommann, VII, 2.

Er fällt keine Post an, beisst keine Kälber todt und frisst keinen Bauer auf.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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