Schalen

[1338] Schalen, verb. reg. act. mit Schalen versehen. Die Messer schalen, die Schalen an dem Hefte befestigen. Das Ufer eines Deiches oder Dammes schalen, die Seiten mit Bretern oder Bohlen bekleiden. In dem Jagdwesen heißt ein Hirsch hoch geschalt, wenn er hohe Schalen an den Läuften hat.

Anm. In dieser Bedeutung stammet es zunächst von Schale ab. Allein, ehedessen muß es, wie aus den Abgeleiteten erhellet, ein Zeitwort von einem sehr weiten Umfange gewesen seyn, welches ursprünglich eine Nachahmung eines gewissen Lautes war, und wovon unser schallen das Intensivum ist. Nach einer sehr gewöhnlichen Figur bedeutete es hernach auch allerley Bewegungen und Veränderungen, welche mit diesem Laute begleitet sind, wie noch das Nieders. schälen, welches nicht nur plaudern, sondern auch spülen, anspülen, ingleichen einen flüssigen Körper rütteln, wie auch unachtsam und nachlässig gekleidet geben, bedeutet. Das verwandte schelen bedeutet in Niedersachsen zanken u.s.f. Nach einer andern Figur bezeichnet es eine jede Bewegung oder Ausdehnung, und zwar so wohl überhaupt, als auch nach besondern Richtungen, wohin denn auch der Begriff der Bewegung in die Ründe, in die Tiefe gehöret, wovon die Bedeutungen des hohlen Raumes, und der Bedeckung gewöhnliche Figuren sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1338.
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