Der Ton

[196] Der Ton heißt im Allgemeinen die Wirkung von den Schwingungen eines schallenden Körpers, welche in gleichen Zeiträumen auf einander folgen. Bekanntermaßen giebt jede gespannte Saite, wenn man sie in Bewegung setzt, in einer bestimmten Zeit eine Anzahl von Schwingungen, also einen bestimmten Ton; und dieser ist nach Verhältniß der Länge, Dicke oder Spannung der Saite verschieden. Eben die Verschiedenheit der Töne, in sofern sie in der Musik brauchbar sind, wird durch Buchstaben angegeben. Uebrigens hat A) in der Musik das Wort Ton verschiedene Bedeutungen: 1) Klang: man sagt z. B. diese Flöte, diese Violin hat einen schönen Ton; 2) Klang von einer bestimmten Höbe oder Tiefe, z. B. der Ton D, F, A, der tiefste Baßton etc. 3) ein Intervall von einer diatonischen Stufe – ein ganzer, ein halber Ton etc. 4) Tonart (s. dies. Art.), z. B. das Stück geht aus diesem oder jenem Tone etc. B) In der Redekunst ist es der Klang der Stimme, der Ton der Rede, und allerdings für Werke der redenden Kunst ein sehr wichtiger Gegenstand – eines der nothwendigsten Talente eines Redners. C) In der Mahlerei bezeichnet man damit den Charakter, d. i. das Sittliche oder Leidenschaftliche des farbigten Lichts, das in einem Gemählde herrscht, und er hängt von der richtigen Mischung und Zusammenstellung der Farben ab; denn auch in der Mahlerei und den Arten der Farben giebt es eine Harmonie und Dissonanz.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 196.
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