Villa

[329] Villa – eigentlich ein Landhaus – war bei den Griechen, weit mehr aber bei den Römern ein Gegenstand des größten Luxus, welcher bei diesen, nach ihren Eroberungen in Asien und Griechenland, nach und nach auf den höchsten Grad stieg, so daß diese Villen den beträchtlichsten Städten gleich kamen. Nicht bloß die prächtigsten Wohngebäude, mit einer Menge von Speisesälen, Säulengängen, Badezimmern etc. sondern auch die herrlichsten Gärten, Berge, Wälder, Flüsse – und alles dieß in den reitzendsten, anmuthigsten Lagen, meistentheils am Meere – gehörten dazu. Der durch seine Verschwendung berühmte Lucullus (s. dies. Art.) zeichnete sich auch hierin außerordentlich aus: und in der Folge waren die Villen eines Tiberius, Caligula, Nero, Hadrian nicht bloße Paläste, sondern die ansehnlichsten, schönsten Städte.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 329.
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