Äskulap

Äskulap

[131] Äskŭlap, im Griechischen Asklepios, der Vorsteher der Ärzte und ihrer Kunst, der gewöhnlichsten Sage nach, ein Sohn des Apollo und der Nymphe Koronis und von Apollo selbst in der Heilkunst unterrichtet, ward in der bildenden Kunst als ein Mann von reiferm Alter, mit erhabenem, mildem und freundlichem Antlitze, das Haupt oft mit Lorbeer umkränzt, in stehender Stellung, das Gewand um den linken Arm unter der Brust umhergenommen und in der rechten Hand den von einer Schlange umwundenen Stab haltend, dargestellt.

Häufig wird er auch blos durch eine Schlange, als das Symbol des Lebens und der Gesundheit, angedeutet. Sein berühmtestes Heiligthum war in einem Haine zu Epidaurus in Griechenland, in welchem Niemand geboren werden und sterben durfte. Hier erschien Ä. den Kranken zur Nachtzeit, offenbarte in Träumen den Schlafenden die Mittel ihrer Genesung und heilte durch Besprechungen und Beschwörungen; auch hatte er die Gabe, Todte zum Leben zu erwecken. Die Dankbarkeit der Genesenen brachte ihm mancherlei Weihgeschenke dar; insbesondere aber war es Sitte, ihm einen Hahn, als das Symbol der steten Wachsamkeit, zu weihen. Da aber Ä. als Todtenerwecker in das Schicksal eingriff und Pluto's Recht an die Sterblichen gefährdete, so ward er von Jupiter durch den Blitz erschlagen und dann auf Apollo's Fürbitte unter die Sterne versetzt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 131.
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