Algen

Algen

[51] Algen nennt man eine Menge Wassergewächse von sehr verschiedenem äußern Bau, die den Moosen und Flechten dadurch nahe verwandt sind, daß sie keine Blüten oder blütenähnliche Theile, sondern nur eine Art Samen hervorbringen, welcher aber viel unvollkommener als der andrer Gewächse gebildet ist.

Manche dieser Algen, namentlich in den süßen Gewässern, bestehen nur aus Fäden und werden deshalb auch Wasserfaden genannt; andere dagegen, insbesondere die im Meere, haben einen zusammengesetztern Bau, sind wie kleine Bäumchen mit Ästen, fächer- und kammförmig, oder auch wie Blätter gebildet und hießen vorzugsweise Tange. Im Meere finden sie sich oft in solcher Menge und so ineinander gewirrt, daß sie dem Laufe der Schiffe hinderlich werden. Die Farbe der Tangarten ist meist dunkelgrün oder bräunlich; getrocknet werden sie schwarz. An den engl. und franz. Küsten benutzt man den Tang zum Düngen und die Asche desselben zur Bereitung der Pottasche. Mehre Arten werden als Viehfutter benutzt; andere sind auch eßbar, so der Zuckertang mit schmalem, langem Blatt, das mit kleinen Höckern besetzt ist, der an den engl. Küsten als Gemüse, von den Isländern aber getrocknet gegessen wird; der Sargasso in den Südmeeren, und der sogenannte Meerlattich in England, welche letztere Tangarten als Salat gegessen werden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 51.
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