Blutgeld

[272] Blutgeld nannte man bei den alten Deutschen das Geld, wodurch sich ein Mörder von der den Verwandten eines Erschlagenen zustehenden Blutrache (s.d.) loskaufen konnte. Blutgeld werden ferner in England die Belohnungen genannt, welche den Entdeckern einer Verschwörung oder einer Banknotenfälschung zustehen und früher wurden dergleichen auch für Angeber anderer Verbrechen und für Zeugen bezahlt, durch deren Aussage ein Verbrecher überführt werden konnte. Da dies jedoch gewinnsüchtige Menschen zu häufigen falschen Anklagen und falschen Zeugnissen verleitete, so wurde das Blutgeld endlich 1818 mit Ausnahme der obenerwähnten beiden Fälle abgeschafft.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 272.
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