Cooper

[470] Cooper (James Fenimore), geb. 1789 zu Burlington am Delaware, der erste, durch deutsche und franz. Übersetzungen seiner Werke auch in Europa allgemein bekannte amerik. Romanschriftsteller, welcher nach Walter Scott's Vorbilde geschichtliche Zeitabschnitte zur Grundlage seiner Dichtungen machte, daneben jedoch vorzüglich in der Schilderung seiner heimatlichen Zustände und des Lebens zur See viel Selbständigkeit der Darstellung besitzt, die sich auch im Allgemeinen durch Einfachheit und Treue auszeichnet. Nachdem C. auf dem College zu Newhaven in Connecticut eine wissenschaftliche Bildung empfangen, begab er sich im 16. Jahre zur See, lebte aber später und nachdem er sich verheirathet, ganz seinen wissenschaftlichen und schriftstellerischen Bestrebungen, auf welche ihn auch Kränklichkeit hinwies. Letztere bewog ihn, Europa zu besuchen, wo er einige Zeit in England, von 1826–29 als Consul seines Vaterlandes in Lyon, später in Dresden lebte und durch die Schweiz und Italien 1831 in die Vereinigten Staaten zurückkehrte, wo ihm ein festlicher Empfang bereitet war. Die meisten seiner vorzüglich gelungenen, seit 1821 erschienenen Romane bewegen sich in den Zeiten der nicht ohne Kämpfe mit den Indianern bewirkten ersten europ. Ansiedelung in Amerika und des spätern Freiheitskampfes, wie z.B. »Der Spion«, »Die Ansiedler am Susquehanna«, »Der Letzte der Mohikans«, »Der Lootse«, »Lionel Lincoln, oder die Belagerung von Boston« u.s.w.; seine Anwesenheit in Europa veranlaßte jedoch auch, daß einige seiner letzten, wie »Der Bravo«, Italien, und »Die Heidenmauer, oder die Benedictiner«, die Rheingegend zum Schauplatz erhielten.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 470.
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