Honigthau

[413] Honigthau nennt man diejenige Krankheit der Pflanzen, bei welcher auf der Oberfläche der Blätter eine honigartige, süßliche und klebrige Substanz sich ausscheidet und dieselben überzieht. Durch diesen Überzug und durch die Unreinigkeiten, welche an ihm sich ansetzen, werden die Spaltöffnungen verstopft, wodurch die Gewächse ein kränkelndes Ansehen erhalten. Zugleich finden sich verschiedene Insekten, vornehmlich Blattläuse, ein, denen man irrigerweise die Erzeugung des Honigthaus Schuld gegeben hat. Man hat beobachtet, daß Honigthau besonders dann sich zu erzeugen pflegt, wenn auf anhaltend trockene und warme Witterung schnell Kälte oder vorübergehende leichte Regen, besonders Sommerregen, eintreten, wodurch eine plötzliche Stockung der Säfte in der Oberfläche der Blätter hervorgebracht wird. Die besten Mittel sind Reinigung der Blätter von dem klebrigen Stoffe und anhaftendem Unrathe durch Waschungen mit reinem Wasser, welches im Großen durch den Regen geschieht.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 413.
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