Horatius [1]

[414] Horatĭus, mit dem Beinamen Cocles, welcher »der Einäugige« bedeuten soll, war ein berühmter röm. Held. Nachdem die Römer den König Tarquinius und dessen Söhne vertrieben und Rom zur Republik erklärt hatten (s. Rom), kam, aufgerufen von den Vertriebenen, der hetrurische König Porsenna 508 v. Chr. vor die Stadt, schlug die Römer und würde alsbald Rom eingenommen haben, wenn es ihm gelungen wäre, der Tiberbrücke sich zu bemächtigen. Aber hier hielt Ein Mann das vordringende Heer der Feinde auf, und dieser war H. So lange kämpfte er unüberwindlich gegen die Feinde, bis die Römer hinter ihm die Brücke abgebrochen hatten, und dann stürzte er sich in den Strom und kam, obschon mit Wunden bedeckt und mit Verlust eines Auges, lebend an das befreundete Ufer. Die Römer begrüßten ihn als Retter des Vaterlandes und erhielten sein Andenken durch eine Ehrensäule.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 414.
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