Käfer

[524] Käfer (die) bilden die erste Ordnung der Insekten (lat. Coleoptera, vgl. Insekten) und zeichnen sich durch hornartige Decken aus, welche über den zweihäutigen durchsichtigen Flügeln liegen. Die eigentlichen Flügel fehlen bei einigen Arten und bei andern sind die Flügeldecken zusammengewachsen, sodaß sie nicht gehoben werden können. Auch der übrige Körper der Insekten ist gewöhnlich mit einer hornartigen Schale überzogen und die Fühlhörner und Beine bestehen ganz aus hornartiger Masse. Von den sechs Beinen sitzen zwei am Bruststück und vier am Hinterleib, und auf jeder Seite haben die Käfer an der Brust und am Hinterleibe acht Löcher, durch welche sie Luft einziehen. Wie die übrigen Insekten, haben auch die Käfer vier Verwandlungsstufen durchzumachen, indem aus den Eiern sich die Larven oder die Engerlinge bilden, von denen die meisten an der Brust drei Beine haben, welche sich zu Nymphen verpuppen und endlich als Käfer erscheinen. Die Käfer sind die an Arten zahlreichste Ordnung der Insekten. Merkwürdig sind besonders: die sogenannte spanische Fliege (s. Fliege); der Maiwurm, ein schwarzblauer Käfer mit halben Flügeldecken und ohne Flügel, welcher gegen die Hundswuth angewendet wird und einen sehr übeln Geruch hat; der schwarze Kornwurm (s. Kornwürmer); der Mehlwurm (s. Mehl); der Schabkäfer (s.d.); der Bohrkäfer, welcher hölzerne und andere Gegenstände zernagt; der Maikäfer (s.d.); der Erdfloh (s. Floh); der Nashornkäfer (s.d.); der Bombardirkäfer mit schwärzlichgrüner Flügeldecke und übrigens rostbraun, welcher aus dem After einen ätzenden Saft ausstößt; der Juwelenkäfer, welcher in Brasilien lebt und im Sonnenschein wie mit Edelsteinen besetzt erscheint; der Todtengräber, welcher kleine todte Thiere eingräbt und in sie seine Eier legt, und verschiedene andere.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 524.
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