Nymphen

[315] Nymphen war bei den alten Griechen der gemeinschaftliche Name von Halbgöttinnen, die nicht unsterblich waren, jedoch ein überaus langes Leben besitzen sollten. Sie galten für Töchter des Okeanos und der Thetys, waren überall auf der Erde zerstreut, und bewohnten olle Gewässer und Orte, wo Gewässer verborgen sind oder Gegenstände, die nicht ohne Wasser bestehen können, wie z.B. Bäume und Wiesen. Die Fabellehre macht sie häufig zu Pflegerinnen und Erzieherinnen ihnen anvertrauter Kinder, wie z.B. des Bacchus und Äneas, und unterscheidet nach ihrem Lieblingsaufenthalt und Geschäft Najaden (s.d.) oder Quellnymphen, Dryaden (s.d.) und Hamadryaden oder Nymphen der Wälder und Bäume, Oreaden und Orestiaden oder Nymphen der Berge und die vornehmsten Begleiterinnen der Diana, Napäen oder Nymphen der Thäler und Blumen und Gebüsche, Lemoniaden oder Wiesennymphen, Potamiden oder Flußnymphen, Limnaden oder Seenymphen, Nereiden (s. Nereus) und Andere. Man schilderte sie im Allgemeinen von jugendlicher Schönheit, mit leichten Gewändern, die Wassernymphen mit Wasserurnen und mit Schilf bekränzt, schrieb ihnen die Gabe der Weissagung zu und verehrte sie als örtliche Gottheiten.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 315.
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