Kümmel

[678] Kümmel, der gemeine oder Feldkümmel, auch Karbe ist eine zweijährige, nicht selten bei uns wild wachsende Pflanze, welche durch die Cultur vervollkommnet ist und in ihrem bekannten Samen ein vorzügliches Gewürz gibt. Man nimmt diesen an viele Speisen, sowie in das Brot, die Semmel, den Kuchen; auch zieht man Branntwein darüber ab. Die jungen Wurzeln des Kümmels kann man zu Gemüse und Salat benutzen, indem sie einen süßlich-gewürzhaften Geschmack haben, und auch Blätter und Keime werden zum Anmachen der Speisen benutzt. Das Stroh wird als Schaffutter verwendet. Den eigenthümlichen aromatischen Geruch und Geschmack verdanken die Kümmelkörner [678] einem in ihnen enthaltenen ätherischen Öle, dem Kümmelöle, welches durch Destillation der Körner mit Wasser gewonnen wird. Dasselbe ist frisch bereitet so farblos wie Wasser und hat einen starken Kümmelgeruch und -Geschmack. Am Lichte wird es allmälig gelb. – In den Gärten zieht man bei uns den in den wärmern Ländern wildwachsenden römischen oder Mutterkümmel, auch Wurstkraut genannt, dessen Samen man ebenso wie den des Feldkümmels anwendet; derselbe gibt auch ein Kümmelöl, welches weißlichgelb aussieht.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 678-679.
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