Lemberg

[729] Lemberg, die wichtigste Stadt des Königreichs Galizien, am Bache Peltew gelegen, in einem engen von Sandbergen umgebenen Thale, ist eine gefällig gebaute Stadt mit 54,000 Einw., unter denen an 26,000 Juden. Sie hat vier schöne Vorstädte, zwei Schlösser, eine Domkirche und eine 1784 gestiftete, 1827 wiederhergestellte Universität. Außerdem findet man hier eine ständische Akademie mit einem landwirthschaftlichen Musterhose, zwei Gymnasien, ein röm. und ein griech. Seminar, eine Realschule, ein Theater, wehre Armen- und Krankenhäuser u.s.w. L. ist der Sitz des Guberniums, des Generalcommandos, des Appellationsgerichts, eines kath. und griech.-unirten und eines armen. Erzbischofs, eines evang. Superintendenten und eines Oberlandesrabbiners. Der Handel ist nicht unbedeutend, namentlich ist die heil. Dreikönigsmesse besucht. Die Fabrikation bezieht sich auf Leder, Tuch, Seidenwaaren, Leinwand, Bier und Branntwein.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 729.
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