Mastixbaum

[76] Mastixbaum (der) oder die Mastixpistazie ein naher Verwandter der durch ihre wohlschmeckenden Früchte bekannten wahren Pistazie, gedeiht im südl. Europa und der Levante, ist ein mäßig hoher Baum mit immergrünen, gefiederten, aus drei und mehren Paaren steifer, länglichrunder Blättchen zusammengesetzten Blättern und trägt als Frucht eine fleischige Beere mit ein oder zwei Samen, die ein dem von Oliven ähnliches Öl gibt. Aus dem Stamme schwitzt theils von selbst, theils aus gemachten Einschnitten der harzige Saft aus, welcher trocken gesammelt und unter dem Namen Mastix in erbsengroßen, halbdurchsichtigen und zerreiblichen Körnern von weißlichgelber Farbe, die beim Kauen und auf glühenden Kohlen einen angenehmen Geruch entwickeln, in den Handel gebracht wird. Früher verwendete man den Mastix häufig zu Arzneimitteln, jetzt aber wird er hauptsächlich zu Räucherpulver, zu Lacken und Firnissen, insbesondere einem Firniß zum Überzuge von Gemälden, zu einer Mastixbeize beim Kattundruck, auch bei der Fabrikation des Tabacks verwendet. Der Mastixbaum wird wegen seines Harzes auf den griech. Inseln und an andern Orten förmlich angebaut und namentlich war vor dem Aufstande der Griechen und der darauf folgenden Verheerung durch die Türken im J. 1822, die Insel Scios, türk. Saki oder Mastixinsel, wegen des dort von besonderer Güte und in Menge gewonnenen Mastix berühmt. Das gelbliche, wohlriechende Holz des Mastixbaums nimmt eine gute Politur an und wurde sonst viel zu Zahnstochern verarbeitet, deren Gebrauch den Zähnen besonders zuträglich sein sollte.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 76.
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