Meteorsteine

[124] Meteorsteine, auch Aërolithen, Meteorolithen und Uranolithen (von Uranos, der Himmel) werden gewisse steinartige Massen genannt, welche zuweilen unter Feuererscheinung (s. Feuerkugeln) und mit heftigem Getöse begleitet, noch heiß und mit solcher Gewalt aus der Luft auf die Erde herabfallen, daß sie mehre Fuß tief in den Boden eindringen. Sie tragen deutliche Spuren vorhergegangener Schmelzung an sich, sehen inwendig graulichweiß und aschgrau, haben einen erdigen Bruch, äußerlich aber eine schlackenartige, bräunlichschwarze Rinde und sind stark magnetisch. Sie bestehen im Allgemeinen mehr oder weniger aus gediegenem Eisen, Kieselerde, Chrom, Nickel, Magnesia, Schwefel und andern metallischen und erdigen Bestandtheilen, und wurden von den Alten Bätylien genannt; Größe und Gewicht derselben wechseln von wenigen Loth bis zu mehren hundert Pfunden. Von den verschiedenen Erklärungsarten ihrer Herkunft, nach denen sie für mit außerordentlicher Kraft emporgeschleuderte Auswürfe von Vulkanen der Erde, nach Andern des Mondes, oder als in der Atmosphäre durch noch unbekannte chemische Kräfte gebildete, endlich aber als selbständige oder als Trümmer größerer, im Weltraume gleichsam umherirrende kleine Körper zu halten wären, welche von der Erde angezogen werden, so bald sie ihr zu nahe kommen, scheint die letztere die wahrscheinlichste. Viel seltener als die beschriebenen Meteorsteine stürzen auch große Massen gediegenes Eisen vom Himmel herab, welches davon Meteoreisen genannt wird. (S. Eisen.)

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 124.
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