Misericordia

[153] Misericordĭa hieß in den Klöstern, was den Ordensmitgliedern gegen die Ordensregel aus Barmherzigkeit bewilligt wurde, daher z.B. Misericordiä die Stühle, auf denen gebrechliche und alte Geistliche beim Gottesdienste saßen, während die übrigen standen. – Misericordias domini wird der zweite Sonntag nach Ostern von den Anfangsworten des für diesen Festtag bestimmten lat. Meßgesanges genannt, die nach Psalm 89, 2. lauten: Misericordias domini cantabo in aeternum, d.h. Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 153-154.
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