Parzen

Parzen

[421] Parzen, nach dem Griechischen Moiren oder Mören, hießen bei den Alten drei Schwestern und Schicksalsgöttinnen, welche dem Menschen bei der Geburt mit seinem Lebensfaden auch seine Lebensschicksale zuspinnen sollten.

Später erst wurden ihnen besondere Namen und endlich auch besondere Geschäfte zugetheilt, wonach Klotho, als die Jüngste, die Spindel mit Wolle umwickelte, Lachesis den Faden spann und Atropos, die Älteste, ihn mit der Scheere zerschnitt, sobald des Menschen Tod verhängt sei. Sie werden sowol für Töchter der Nacht, weil das Schicksal von Dunkel bedeckt ist, als für Töchter des Jupiter und der Themis ausgegeben und dienen ihm zur Vollziehung seiner Befehle. Auf alten Abbildungen erscheinen auch alle drei gleich und mit langen Stäben, den Zeichen der Herrschaft, oder Klotho ist spinnend, Lachesis das Schicksal am Globus bezeichnend oder ein Schicksalsbuch vor sich, und Atropos den Faden zerschneidend oder einen Schatten nach der Unterwelt treibend vorgestellt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 421.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: