Zacharias

[775] Zacharias, der Heilige, 741–752 röm. Papst, war aus Griechenland oder aus Syrien gebürtig und Nachfolger Gregor III. auf dem päpstl. Stuhle. Durch kluges Verhalten und persönliche Bemühungen wußte er mit den Rom bezwungenen Longobardenkönigen Luitprand und Rachis das gute Vernehmen herzustellen und zu erhalten, bewog Beide zur Herausgabe mehrer der röm. Kirche gehörender Städte und letztere sogar zur Thronentsagung und zum Eintritte in ein Kloster. Zugleich suchte aber Z. sich auch den Beistand der Franken wider die Longobarden zu sichern und war daher leicht zu bewegen, die vom Hausmeister Pipin bewirkte Absetzung des unthätigen Königs Childerich III. zu bewilligen. Er entband ihn von dem an den König geleisteten Eide und Pipin ward auf päpstl. Befehl vom h. Bonifacius zum Könige gesalbt und in Folge dessen von den Franken ohne Weigerung anerkannt. Einen wenig ehrenvollen Begriff von dieses Papstes Kenntnissen gibt sein Verfahren wider den aus einer irländ. Familie stammenden Erzbischof Virgilius von Salzburg, welcher mit dem h. Bonifacius über das Vorhandensein von Antipoden oder Gegenfüßlern, was Virgilius zugab, in Zwiespalt gerieth, indem Bonifacius dies auslegte, als glaube jener an eine Welt, die nicht von Christus erlöst worden sei. Auch Z. erklärte ihn deshalb für einen Ketzer und der Erzbischof entging nur durch Widerruf der Absetzung. Z. wurde nach seinem Tode heilig gesprochen und der 15. März zu seiner Gedächtnißfeier bestimmt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 775.
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