Zobtenberg

[809] Zobtenberg (der) im Regierungsbezirk Breslau der preuß. Provinz Schlesien, erhebt sich zwei Meilen östl. von Schweidnitz bis 2280 F. auf drei Seiten frei aus der Ebene und ist die äußerste Höhe des nach dieser Seite in sanften Abfällen sich verbreitenden Theiles des Eulengebirges, eines Zweiges der Sudeten (s.d.). Man leitet seinen auch Zottenberg angegebenen Namen sowol von dem 11/2 St. davon gelegenen Städtchen Zobten mit 1400 Einw., wo sich 1813 das Freicorps des Majors von Lützow bildete, als auch aus dem Slawischen ab, wo Gora-Sobotka heiliger Berg heißt, und bringt ihn mit slaw. heidnischen Religionsgebräuchen in Verbindung. Die seit dem 11. Jahrh. bekannte Burg auf dem Z. wurde 1471 als Raubschloß zerstört und seit 1709 ist an deren Stelle ein Kirchlein gebaut worden, zu dem am Feste von Mariä Heimsuchung zahlreiche Wallfahrten angestellt werden, wo dann der Berg einem Jahrmarkt gleicht. Dreihundert Schritt entfernt von dieser ersten Spitze des Z. erhebt sich durch eine sattelförmige Niederung getrennt die zweite, von der aus man wie von dem Thürmchen der Kirche eine weite Aussicht über Schlesien hat. Mehre Sagen und Märchen knüpfen sich an den Z., der zum Theil mit Wald bewachsen ist und gute Marmorbrüche enthält.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 809.
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