Alexander I. Pawlowitsch

[38] Alexander I. Pawlowitsch, Kaiser von Rußland, geb. 23. Dez. 1777, folgte 24. März 1801 seinem Vater Kaiser Paul I. Gegen die Übergriffe Napoleons I. verbündete er sich zunächst mit Österreich und Preußen, schloß aber nach den Schlachten von Eylau und Friedland mit Napoleon zu Tilsit 1807 Frieden und ein Bündnis 1808 zu [38] Erfurt, das eine franz.-russ. Teilung Europas vollenden sollte, und infolgedessen er sich Finnlands und eines Teils der Donaufürstentümer bemächtigte. Nach dem Unterliegen Österreichs 1809 und der Besitznahme Oldenburgs durch die Franzosen löste A. die Teilungsallianz; der russ. Feldzug Napoleons 1812 verbündete ihn vollends mit Deutschland. In den Befreiungskriegen und nach denselben bei der Regelung der polit. Verhältnisse war sein Einfluß der größte. Einem frömmelnden Mystizismus (Frau von Krüdener) sich hingebend, stiftete A. die Heilige Allianz und schloß sich immer mehr dem damals in Europa herrschenden Repressivsystem an, um die Freiheitsbewegungen im Innern zu ersticken. Er starb 1. Dez. 1825 zu Taganrog. – Vgl. Schiemann (1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 38-39.
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